Die Kunst, seine Zeit zu nutzen - Leseverstehen

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Zeitmanagement


Der moderne Mensch steht ständig in einem fast aussichtslosen Kampf gegen die Zeit. Aufgaben und Termine häufen sich, sogar die Freizeitaktivitäten können nur noch unter hohem Druck abgearbeitet werden.
Das Schlimmste, was man im Wettlauf mit der Zeit tun kann ist, sich noch mehr zu beeilen, um wirklich alles zu schaffen. Dadurch erhöht sich der Druck weiter und man arbeitet unter Stress und Zeitnot noch schlechter. Werden Körper und Seele ohne entscheidende Entlastungsphasen über Wochen gestresst, drohen Erschöpfung und Burn-Out.
Bevor Sie daran gehen, aus Ihrem Leben mehr Zeit herauszuholen, sollten Sie klären, ob Sie mit dieser Zeit - und letztlich mit sich selbst - auch wirklich etwas anzufangen wissen. Nicht wenige Zeitgestresste genießen heimlich das Gefühl, extrem viel Arbeit zu haben und damit gebraucht zu werden. Sie spüren, dass in unserer Gesellschaft Menschen unter ständiger Zeitnot als besonders produktiv und wichtig empfunden werden.
Die gesellschaftliche und vor allem wirtschaftliche Entwicklung in den Industrienationen hat eine Eigendynamik gewonnen, die Hektik und sinnlose Hast in alle Lebensbereiche hineinträgt. Steuern Sie aktiv dieser Beschleunigung des Lebens entgegen. Versuchen Sie wieder langsamer zu werden bzw. ihr eigenes Tempo zu finden und einen angemessenen Umgang mit sich selbst und den Mitmenschen.
Das Zauberwort heißt Zeitmanagement. Ziel ist es, mehr Zeit für die wichtigen Dinge des Lebens zu haben und somit bewusster zu leben. Der Begriff ist allerdings irreführend. Die Zeit lässt sich nicht managen. Wir können uns nur selbst managen. Genau genommen geht es aber nur darum, durch geschickte Planung mehr Zeit für die wichtigen Dinge in Beruf und Privatleben zu erhalten.
Natürlich ist das zentrale Anliegen des Zeitmanagements nicht, noch mehr Zeit für die Arbeit zu gewinnen. Es geht vielmehr darum, Freiräume zu schaffen für Erholung, kreative oder sportliche Hobbys und alles was dem Einzelnen wichtig ist.
Jeder Mensch in unserer Gesellschaft besitzt etwa 10.000 Gegenstände; einige sogar deutlich mehr. Und viele verbringen nicht wenig Zeit damit, begehrten Konsumgütern hinterher zu jagen, ohne die sie glauben, nicht leben zu können. Mit der zunehmenden Masse an Gegenständen und Bedürfnissen vergeuden wir eine Menge Zeit und Kraft. Zudem verengt sich unsere Welt auf Äußerlichkeiten. Wollen wir dem entgegensteuern und ein einfacheres Leben führen, müssen wir unter Umständen Ballast abwerfen, sowohl materiellen wie psychischen. Wir müssen wegkommen von der Übersättigung, die uns den Blick auf unsere inneren Bedürfnisse verstellt.

Behilfliche Maßnahmen. Setzen Sie Prioritäten: Was ist wichtig, was kann verschoben oder delegiert werden? Terminieren Sie zu erledigende Dinge. Tragen Sie alles in einen Familienkalender ein. Strukturieren Sie die Hausarbeit. Wann wird gewaschen? Wann wird geputzt? Wann genau werden Hausaufgaben gemacht? Ein Großeinkauf pro Woche muss reichen. Nehmen Sie Hilfe in Anspruch. Engagieren Sie eine Babysitterin, spannen Sie die Oma oder die Nachbarin ein. Tragen Sie mindestens zweimal pro Monat einen "Elternabend" zum Ausgehen in den Kalender ein. Wer Freizeit sinnvoll verbringt, wird gelassener und zufriedener.
Setzen Sie sich spontan in die Sonne oder ins Café, wenn Sie Zeit dazu haben. Sie müssen nicht immer irgendetwas tun. Sonst wird der Tag zur Hetzjagd.

Nach: Ratgeber von ARD